Die Projektfinanzierung ist eine spezielle Art der Investitionsfinanzierung, bei der die Kapitalrendite aus dem Gewinn des Investitionsprojekts selbst realisiert wird.
Dabei bewerten potenzielle Investoren noch vor der Erstellung eines Investitionsprojekts, wie realistisch und wahrscheinlich es ist, durch dessen Umsetzung greifbare Renditen zu erzielen.
Diese Methode der Investitionsfinanzierung wird in Industrieländern sehr häufig praktiziert und das schon seit Jahrzehnten.
Der wichtigste positive Aspekt der Projektinvestitionsfinanzierung [oder: investitionsbasierten Projektfinanzierung] ist ihre relative Risikofreiheit, obwohl auch hier finanzielle Verluste aufgrund zahlreicher Faktoren, die den Konzeptions- und Umsetzungsprozess eines Investitionsprojekts unmittelbar begleiten, möglich sind. Hierbei kann es sich um einen unerwarteten Ausfall auf dem Rohstoffmarkt, einen starken Preisanstieg für Materialien und Halbzeuge, ein Überschreiten des Zeitplans für die Inbetriebnahme des Projekts usw. handeln.
In der Regel sind die mit der Projektinvestitionsfinanzierung [oder: investitionsbasierten Projektfinanzierung] verbundenen Risiken jedoch weitgehend kontrollierbar, vor allem durch die Einbeziehung eines breiten Spektrums von beteiligten Akteuren.
5 (fünf) Grundsätze der Projektfinanzierung
Die Projektfinanzierung im klassischen Sinne basiert auf fünf Grundprinzipien:
- Abtrennung des Investitionsprojekts von der Projektgesellschaft (normalerweise wird eine separate Gesellschaft für die Projektinvestitionsfinanzierung geschaffen, die das Kapital der Investoren akkumuliert);
- Verwendung der Projektfinanzierung in der Regel zur Schaffung eines neuen (und nicht zur Sanierung oder Restrukturierung eines alten) Investitionsprojekts;
- Sicherstellung, dass die Rendite der investierten Mittel und ihre Erhöhung allein durch die Umsetzung des Investitionsprojekts erzielt wird;
- Erstellung eines Investitionsprojektes für einen bestimmten (begrenzten) Zeitraum, da Investoren eine klare Vorstellung darüber benötigen, wann tatsächlich mit der Rückzahlung ihres Investitionskapitals begonnen wird;
- Fehlen hundertprozentiger Garantien für die Rückgabe investierter Mittel und die Rückzahlung von Risikoinvestitionen.
Teilnehmer der investitionsbasierten Projektfinanzierung
Die Projektfinanzierung ist eine dreigliedrige Struktur, die einen Investor, einen Kreditgeber und eine Projektgesellschaft umfasst. Jeder Teilnehmer spielt dabei eine bestimmte Rolle.
Der Investor (normalerweise gibt es mehrere Investoren) ist der “Motor” bei der Erstellung eines Investitionsprojekts. Sein Hauptziel ist es, durch seine Bemühungen Gewinn zu erzielen, wofür er bereit ist, seine eigenen Mittel zu riskieren.
Der Darlehensgeber (in der Regel eine Bank oder ein anderes Kreditinstitut) stellt der finanzierenden Organisation (Unternehmen) zusätzliche Mittel zur Verfügung, die in der Regel den Löwenanteil aller angesammelten Mittel zur Finanzierung des Investitionsprojekts (bis zu 80% und mehr) ausmachen.
Und die Projektgesellschaft sammelt Investitionskapital und Fremdmittel an, die später zur Finanzierung eines neuen Investitionsprojekts verwendet werden sollen.